Bei L‘Épine sind wir am Strand entlang Richtung L’Herbaudière, den Ort am Nordende der Insel, gegangen. Gleichmäßige Baumstämme, senkrecht in den Sand gehauen, bilden hier die Wellenbrecher. Wäre das was für den Strand in Trégastel? Sah jedenfalls gut aus. Und noch ganz neu. Vieles auf dieser Insel ist neu oder renoviert. Der Tourismus scheint die Kassen zu füllen, trotz Wirtschaftskrise.
Dann einen der Zugänge durch die geschützte Düne hinauf in das Moor. Hier knallt es. Jäger. Als ich ins Gebüsch will, sehe ich einen – ich beschließe, das Weite zu suchen, könnte für Hund und mich sicherer sein, eine Ladung Schrot muss ich nicht haben. Und man weiß ja nie, wie gut die Jäger nach dem mittäglichen Pastis und Wein sehen.
Etwas weiter jagt ein braunes Etwas an mir vorüber, erschreckt kurz Buddy, dreht mit fliegenden Ohren um, lacht mich an, springt kurz an mir hoch, als ich ihm zu verstehen gebe, er sei hier verkehrt, dann saust er wieder in den Kiefernwald zurück. Offensichtlich der Jagdhund des erwähnten Jägers. Nette Begegnungen im Moor hat man so. Der Sand ist mühsam zu gehen, fast so mühsam wie tiefer Schnee. Nur hat man den Sand hinterher in den Schuhen, der Schnee ist zu Hause verschwunden. Die Zehen sind allerdings auch kalt. Diese Sportschuhe sind doch nicht ganz geeignet für diese Kälte, das Netz über den Zehen, im Sommer gut für die Durchlüftung, lässt nun zu viel kalte Luft an den Fuß. Ich fürchte, neue Schuhe sollten doch mal eingekauft werden. Ob man das allerdings hier findet, bezweifle ich.
Also wieder über die Düne hinauf und hinunter zum Meer, am Strand entlang zurück zum Auto, gegen die Sonne sehen die Pfosten noch interessanter aus. Ein kurzer Abstecher mit dem Auto nach L’Herbaudière, dort gibt es einen richtigen Hafen und eine Werft, zwei militärisch aussehende Jachten irritieren mich, doch ich beschließe, das ein anderes Mal genauer zu erforschen, denn auch hier gibt es wieder einmal eine Völkerwanderung.
Zu Hause dann endlich die Weihnachtsente. Entenbrust, niedrig gegart – eine Stunde bei 80°, vorher leicht angebraten. Das Fett wird auf diese Weise nicht kross, aber das Fleisch ist es wert, denn es ist zart. Dazu ein Sößchen aus Ingwer und Orangensaft mit einem Schuss Muscadet. Opulent, aber lecker. Buddy ist auch zufrieden, denn das Fleisch war für eine Person zuviel, also auch für ihn rosa Entenbrust, niedrig gegart. Das Glas Muscadet trinke ich selbst.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen