Sonntag, 2. Januar 2011

Der zweite Tag des neuen Jahres

SAND!!!! – Alles ist voller Sand! Man kann sich nicht gegen ihn wehren. Einmal ein Spaziergang über die Dünen, und die Schuhe sind voll davon, ich kann es nicht verhindern. Das Auto ist voller Sand, ich kann zu Hause dann gleich damit den Weg streuen, ist zwar auch salzig, aber vielleicht nicht ganz so umweltschädlich wie reines Salz. Die Strümpfe sind gespickt, zwischen den Zehen reibt es – ich mag es nicht! So angenehm es ist, auf Sand zu gehen, so unangenehm schleppt man ihn überall hin mit.
Der letzte Tag der französischen Weihnachtsferien. Heimreiseverkehr, wie man in den Nachrichten sehen kann. Hier sind noch immer viele Leute unterwegs, aber ich vermute, dass sie demnächst in ihre Zuhause aufbrechen und die Insel endlich nur den Einwohnern und ein paar Tage auch noch mir gehört.
Der Nachmittagsausflug führt mich wieder in das Wäldchen bei Noirmoutier-en-Île – dieses Mal nicht in der hübschen Bucht mit Hotel und Steg, sondern weiter rechts, wo eine lange Reihe dieser netten Holzhäuschen entlang des Strandes stehen. Wenn man im Kopf auf Sepia umstellt, kann man sich wirklich in Jugendstilzeiten versetzen – einige richtige Häuser helfen noch nach.
Wir gehen am Strand entlang. Dort zieht sich endlos lang, fast 2 km, ein leerer Campingplatz hin, bis zur Mündung des Kanals, der von der Stadt her kommt. Seltsame Holzkonstruktionen stehen in dem Gelände. Eine Holzfläche mit einer kleinen Empore, darüber ragt ein hölzerner Giebel. Ich überlege, ob das ein Kinderspielplatz ist, bis ich dann sehe, dass es unzählige dieser Konstruktionen gibt. Dann verstehe ich: Das sind die Gerüste für Zelte. Vermutlich ein Ferienlager für Jugendliche. Die Empore auf dem Holzboden ist sicher das Bett in den einzelnen Zelten.
Der Zaum am Campingplatz ist zum Meer hin immer wieder offen, sodass man auf das Gelände kann, was auch viele Spaziergänger, auch die mit Hunden, tun. Da es am Strand sehr anstrengend ist zu gehen – im Sand, mit Sand in den Schuhen – und auf den Kieselsteinen – gehe ich auf dem Campingplatz zurück. Wir treffen einige Hunde, darunter auch den Hound of Baskerville – ein riesiges schwarzes Ungetüm, das aber an der Leine ist. Buddy ist sehr interessiert, ich hätte die beiden ja spielen lassen, aber Spielen darf das Ungetüm nicht, wie mir sein Frauchen, das mit seiner Kraft eindeutig überfordert ist, mitteilt. Im Gegensatz zum echten Hound sieht dieser Riese aber nur lieb und harmlos aus.
Aber andere Hundchen dürfen – und so sind wir beide zufrieden.

Zum Essen mache ich mir die Entenbrust, um noch einmal das Niedergaren zu üben, dieses Mal lasse ich das Fleisch zwei Stunden im Ofen, es ist kleiner als beim letzten Mal und hat eine sehr viel dünnere Fettschicht. Abgesehen, dass beim Anbraten das Fett anfängt zu brennen, was auch kein schlechter Effekt ist – ich muss wirklich aufpassen, dass ich das Häuschen nicht in Brand setze, das ist bereits das zweite Mal, dass ich hier ein Feuer entfache – gelingt die Entenbrust dieses Mal optimal. Ich packe sie dann noch ein paar Minuten in Alufolie, um das Eiweiß noch zum Erstarren zu bringen, was ich beim letzten Mal vergessen hatte. Danach ist sie extrem lecker.
Allerdings reicht es jetzt erst einmal mit Ente. Ich denke, in den nächsten Tagen werde ich mich auf Gemüse und Fisch beschränken.

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