Montag, 10. Januar 2011

Heimfahrt und Ende


Sonntag, 9. Januar 2011
Brother Cadfael begleitet mich bis zur Mautstelle von Brumath. Toll, was für Kriminalgeschichten im 12. Jahrhundert möglich sind. Doch der Mönch praktiziert ein gutes Timing! Ich höre die letzten Kilometer  bis zum Hotel in Vendenheim noch etwas Katie Melua. Morgen gibt es meinen Lieblingsradiosender, auf Deutsch.
Heute Morgen fahre ich nach dem Frühstück zu einer guten Zeit, so etwa um halb 10 Uhr, los. Doch da Sonntag ist, beschließe ich, die Kirche vom Fluss aus zu fotografieren. Das Pariser Tor bietet sich da an. Und sonntags gibt es nicht so viel Verkehr. Ich parke dennoch sehr illegal, um die Sache schnell über die Bühne zu bekommen. Es gelingt mir, ein paar Fotos über die Altstadt am Hang hinauf zur Kathedrale zu machen. Dann fahre ich Richtung Paris. Auf der Ausfahrtsstraße, so weiß ich, gibt es irgendwo ein Hinweisschild: Panorama. Ich mache an einem Kreisverkehr eine Kehrtwendung, da ich bereits zu weit aus der Stadt bin, finde das Schild und auch den Platz. Ein Apfelbaum blockiert das Panorama. Aber es ist Winter, der Apfelbaum ist durchlässig. Ich fotografiere auch hier.
Schließlich schaffe ich es endgültig auf die Autobahn, dann auf die Francelienne und schließlich auf die RN4. Ich spiele mit mir, welchen Hügel und welchen Baum ich nicht kenne. Ich kenne alle. Rapunzels Turm entlockt mich wie jedes Mal ein Lächeln. Irgendwann werde ich noch herausfinden, was es mit diesem einsamen Turm an einem Waldrand in der Champagne auf sich hat.
Pause in der Raststätte von Sommesous – Belgier scheinen auf dem Rückweg zu sein, es ist die Hölle los, man spricht eine mir unbekannte Sprache. Vermutlich Ferienende. Aber offensichtlich fahren sie die Autobahn, denn auf der RN 4 ist es weiterhin ruhig, dann allerdings wie üblich um Nancy herum etwas Chaos, auch da viele Belgier. Richtung Strasbourg ist es wieder ruhig.
Als ich die Vogesen hinunterfahre, stelle ich fest, dass meine Entscheidung, noch einmal in Vendenheim zu übernachten, richtig ist – ich wäre noch nicht mal über der Grenze, bevor es ganz dunkel ist. Es ist 16:30 Uhr und dämmrig. Es ist auch bewölkt. Schon seit der Champagne ist es trüb, ab und zu regnet es. Abgefahren war ich im Sonnenschein, mit Sonnenbrille, doch irgendwann ist diese nicht mehr nötig gewesen. Dennoch, es ist dämmrig um halb fünf, nicht nur schlechtes Wetter. In Noirmoutier war es eine Stunde später so dämmrig, es war selbst um 18 Uhr noch hell. Jetzt ist es kurz nach 17 Uhr – und es ist draußen dunkel. Schon faszinierend.
Nachher gehe ich traditionell zum Buffalo Grill, danach reicht es mal wieder für Wochen mit Fleisch.
Und damit ist auch dieser Blog beendet.

Montag, 10. Januar 2011
Nachtrag: Das letzte Teilstück von Vendenheim nach Hause über die Autobahn dauert anderthalb Stunden länger als geplant. Denn ein LKW hat sein Rad verloren. Und das natürlich in der einzigen Baustelle, die es zwischen Karlsruhe und Stuttgart noch gibt. Stau.
Ich höre davon schon im Radio bei der Abfahrt am Hotel und überlege, ob ich doch über den Schwarzwald fahre. Aber dichter Nebel und die Aussag, dass es dickes Glatteis dort oben habe, lässt mich doch auf die Autobahn fahren. Ich hoffe, der LKW findet sein Rad wieder, bis ich dort bin.
Als ich dort bin – nach 6 km Stau und anderthalb Stunden stehen und schleichen – wird er auch tatsächlich gerade abtransportiert. Ob er sein Rad hat, kann ich nicht erkennen. Aber typisch – wenn ich am Anfang des Staus ankommen – nach dem drei Spuren auf eine einzige reduziert worden sind – löst er sich gerade auf.
Der Rest der Fahrt dann läuft ohne weitere Zwischenfälle. Und nun endet der Blog wirklich.

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