Donnerstag, 6. Januar 2011

Epiphanias


Erste Amtshandlung heute Morgen: Freundin zum Geburtstag gratulieren. Antwort: Wir feiern im Goldoni. Hübsch – da will ich auch mit ihr feiern, wenn ich zurück bin. Feiertag ist hier keiner, die heiligen drei Könige scheinen nicht bis Frankreich gekommen zu sein. 
Einen Königskuchen - Galette des Rois – gibt es nicht, auch wenn mich das mal interessieren würde. Dinge seien eingebacken. Nun ja, denn.
Sonst bringt der Tag heute nicht viel, nur ekelhaften Regen schon bei der Morgenrunde, dazu ein heftiger Wind aus dem Südwesten, relativ warm, aber eben nass und unangenehm.
Nachmittags regnet es immer noch, aber irgendwann muss ich ja raus. Immerhin regnet es nicht durchgehend, und ich steige im Wald aus und beginne mal mindestens, ihn trocken zu durchgehen. Er hat es wirklich in sich. Ich parke an der kleinen Straße und gehe nach Norden, will bis zu dem Parkplatz, von dem aus wir gestern gestartet sind, will einfach mal ganz durchgehen.
Ist auch kein Problem. Zu Beginn gehe ich direkt am Zaun entlang, der die Dünen am Meer schützen. Ich überquere den Zugang, den wir auch schon hatten, den mit der Schranke wegen der Baustelle, gelange in die Lichtung, von der aus ich damals raus auf den Wall gegangen bin. Von dort gehe ich am Zaun entlang weiter bis zu der Straße, auf der ich gestern war. Dann drehe ich um, will soweit möglich parallel zum Hinweg zurückgehen. Inzwischen regnet es. Ich befinde mich auf einer relativ lichten Strecke, also werde ich nass. Nun ja, ich beeile mich, zurück unter die Bäume zu kommen. Und nehme einen der Wege, denn ich habe keine Ahnung mehr, welchen Pfad ich gekommen bin. Bin ich eine so steile Düne heruntergekommen? Ich steige den Weg hoch, viel zu steil für meine Begriffe – und stehe mal wieder an dem Zaun. Auf der anderen Seite sind Wege, aber genau die soll man ja nicht mehr gehe. Ich rutsche also wieder herunter und gehe weiter nach innen, weg von den äußeren Dünen. Ich stelle fest, dass ich das Haus, das da aus dem Wald erscheint, kenne, an dem Zaun bin ich entlang gegangen. Also gut – dieses Mal klappt es, ich gehe über die Erhöhung, hier nicht so steil, und auf der anderen Seite wieder hinunter zum Meereszugang mit dem Pfad, der mit Rindenmulch bedeckt ist. Dort läuft ein Paar mit einem Hund. Ich bemühe mich, Buddy zurückzuhalten, zu dem Freund zu rennen – er bleibt sogar in der Nähe, offensichtlich ist er bereits nicht mehr so begierig auf Kraftvergeudung. Als ich unten bin, sehe ich das Paar innerhalb des Zaunes. Ich denke über die Sinnlosigkeit des Versuches nach, diese Dünen zu retten. Mal wieder. Nicht zum ersten Mal.
Ich gehe weiter, bleibe weg von den äußeren Dünen und stehe wieder vor einem steilen Aufstieg, den ich allerdings kenne, dort geht es zum Parkplatz am Müllcontainer. Da will ich dieses Mal nicht hin, ich habe extra weiter weg geparkt, um nicht wieder Hundegelüste erweckt zu sehen. Ich nehme einen Pfad, der weiter rechts auf diese Düne geht, steil ist er auch. Oben sehe ich mal wieder Betonreste, offensichtlich hatten die Strategen der Wehmacht diese höchste Erhöhung für würdig befunden, auf ihr eine Kanone zu installieren. Aber ich erinnere mich, das schon mal gesehen zu haben. Ich gehe den Weg hinunter und lande unterhalb der Müllcontainer. Zwischen meinem Zugang und hier gibt es wohl wirklich tatsächlich keinen Durchgang. Ich beeile mich, die Hundenase in die entgegensetzte Richtung konzentrieren zu lassen, habe eine Diskussion mit dem ganzen Hund darüber, dass man auch an dieser kleinen Straße bei Fuß zu gehen hat – und sehe mein Auto.
Auf dem Heimweg versuche ich, im kleinen Super U hier gleich um die Ecke meine Salzvorräte aufzustocken – Salz aus Noirmoutier als Mitbringsel zu kaufen, aber das ist leider keine gute Idee, das Angebot ist nicht sehr ergiebig, kein Salz mit Basilikum. Also muss ich morgen doch noch mal in einen der großen Supermärkte. Hundefutter muss ich auch noch kaufen, hat doch nicht gereicht. Aber morgen ist auch noch ein Tag – der letzte. Übermorgen brechen wir auf.

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